Blockhaus Geschichte

Der Gutsbesitzer Fürst Friedrich Schönburg-Waldenburg und später sein Sohn Prinz Sigismund beschäftigten sich mit der Schweizer Architektur vor allem mit dem Berner Baustil und in seinem Geist wollten sie auch Glatzen aufbauen lassen. Deshalb wenden sie sich an Jacques Gros, einen führenden Schweizer Architekten, der sich auf das Entwerfen von Holzhäusern in dem schweizerischen Stil (sog. Chaletten) spezialisiert hat. Seine ursprünglichen Entwürfe wurden sensibel in die Umgebung des Jagdschlosses (hineingesetzt) gestellt.

Das vom Architekten Gros entworfene Bürogebäude für Forstwirtschaft aus dem Jahr 1906 wurde vom der Schweizerischen Firma Parquet & Chalet Fabrik Interlaken erbaut und diente als Verwaltungsgebäude eines fast 4.500 Hektar großen Waldgrundstücks. Für ein so großes Grundstück war natürlich eine ausreichende Anzahl von Forstleuten erforderlich, einschließlich eines Teichhegers, der sich nicht nur um die Teiche, sondern auch um die angrenzenden Forellenbrutplätze kümmerte. Im Obergeschoss befand sich eine Dienstwohnung.

Nach der Vertreibung ehemaliger Einwohner wurde eine nationale Verwaltung eingerichtet. Die tatsächliche Vertreibung der Sudetendeutschen aus dem Kaiserwald, die anschließende Errichtung eines Militärgebiets, das mit der Vertreibung auch der wenigen hier lebenden tschechischen Familien verbunden war, führte zu einem langfristigen Arbeitskräftemangel. Die Militärforstverwaltung war daher auf Leiharbeiter aller Art angewiesen, von Soldaten des PTP-Bataillons bis hin zu Leiharbeitern, hauptsächlich aus der Slowakei. Glatzen war zu dieser Zeit nicht elektrifiziert, eine Verbindung mit Marienbad oder Bad Königswart bestand nicht, es war wirklich ein Ort, an dem Füchse eine gute Nacht gaben. Damit die Einheimischen wenigstens einige Grundnahrungsmittel, eventuell abgefülltes Bier oder eine Flasche etwas Schärferes kaufen konnten, wurde das Erdgeschoss des Hauses in einen Laden namens Army-Shop umgestaltet. Zeugen dieser Zeit erinnerten sich oft an die überschwänglichen Abende, die oft erst nach dem Eintreffen der Militärpolizei von der örtlichen Polizeibesatzung in Marienbad endeten. Später wurde der Laden geschlossen und das Erdgeschoss wurde auch weiterhin als Dienstwohnung genutzt.

2011 wurde das Haus im Rahmen einer öffentlichen Versteigerung als unbrauchbares Eigentum der staatlichen Wälder von den heutigen Eigentümern erworben und im Laufe der Jahre in seine ursprüngliche Form umgebaut. Inwieweit dies gelungen ist, können die Gäste selbst beurteilen. Bereits beim Betreten der Wohnhalle spürt jeder die positive Energie des Hauses und fühlt sich nach wenigen Minuten vollkommen mit der Umwelt verbunden. Das Sitzen auf den Außenbalkonen mit Blick auf die umliegende Bebauung und den Waldpark, den die ursprünglichen Eigentümer hier eingerichtet haben, bietet dann die am besten geeignete Entspannung, insbesondere für Stadtbewohner. Selbst das Fehlen eines Signals von Mobilfunkbetreibern zwingt den Besucher, das hektische Leben, das diese Zeit mit sich bringt, nachzulassen.